Normalerweise ist die Türe nicht offen, wenn das rote Schild an der Eingangstafel hängt, denn rot heisst Stopp oder eben geschlossen. Doch für uns ist heute trotz geschlossen offen, denn wir haben eine Einladung. Eine persönliche Einladung von der Bibliothekarin Susanne Hirt. Sie empfängt uns freudig und lädt uns in die heimelige Sitzecke ein. Dort erzählt sie uns ein Bilderbuch vom Fuchs der nicht Lesen kann und in der Nacht mit der cleveren Maus in die „Pippilothek“ einbricht. Fasziniert von den Büchern ist der Fuchs aber trotzdem, weil es so viel zu sehen gibt. Leider liebt der Fuchs auch Hühner, doch das Lexikon beweist, dass Hühnerknochen ganz schlecht für Fuchsmägen sind. Am Schluss bringt das Huhn dem Fuchs das lesen bei und er gräbt den Hühnern dafür einen Fluchtweg, weil der Bauer in der Bibliothek nämlich ein Geflügelkochbuch ausgeliehen hat.
Dass die Bücher spannend sind auch wenn man noch keine Buchstaben kennt, da stimmen wir dem Fuchs voll und ganz zu.
Mit Sorgfalt und Respekt, ganz wie es uns Frau Hirt gezeigt hat, bewegen sich die Kinder durch die vielen Regale und wissen zuerst gar nicht recht wo anfangen. Doch einmal aufgetaut, sind sie kaum noch zu bremsen und ziehen immer wieder neue Bücher aus den Fächer. Alleine, zu zweit oder in ganzen Gruppen vertiefen sie sich in ein Buch und erzählen angeregt was ihnen entgegen kommt. Immer wieder entstehen enorm schöne Momente des Staunens, des Wiedererkennens und einfach der Freude über die verschiedenen Entdeckungen zwischen zwei Buchdeckeln.
Und da soll noch jemand behaupten, im Kindergarten können die Kinder noch nicht lesen, denn genau diese Freude an den Bildern ist der erste Schritt vom Lesen lernen.